Das Making-Of

Seit neustem gibt es hier eine Kapitelführung. Einfach rechts auf die Kapitelüberschrift klicken und Voilá...
 
Der erste Drehtag
Die Location
Make-Up und erste Proben
Geschnittene Szenen
 
Der zweite Drehtag
Der Operationsraum
Requisisten
Der Patient
Erster Blut-'shot'
Vorbereitung des 'fake body'
Vorbereitung des 'chest burst'
Unterm Tisch
Der 'chest burst'
Die 'post credit sequence'
Postkartenmotiv

Jetzt wird es spannend. Die Drehtage und die Arbeit am Set. Im Detail gezeigt. Zu den Bildern noch ein kurzer Kommentar. Sie setzen sich aus exklusiven Fotos vom Dreh, Screenshots aus dem 'Making-Of'-Video (22 Minuten lang) und Screenshots aus dem Rohmaterial zusammen.

16. August 1999 - ERSTER DREHTAG -

Ich versuche mal chronologisch vorzugehen. Zunächst trafen wir uns am Mittag, um das Set vorzubereiten. Wir hatten zwar alles geplant, aber würde es auch klappen?

Die Location

Unser Drehort, die Garage. Das Umgestalten war uns sehr wichtig, da wir auf keinen Fall wollten, daß es aussieht, als hätten wir in einer Garage gedreht. Die Kulisse war zweilagig. Vor die Garagenwand hängten wir dunkelblaue Bettlaken. In penibel abgemessenem 10 cm Abstand davor kam eine doppelte Lage Abdeckplane. Das sollte dann unsere Quarantänestation sein. Hier hängen Lars und ich gerade die erste Lage, also die Bettlaken auf, während Timo K. und Sascha kritisch den Stand der Dinge des Kulissenbaus begutachten (v.r.n.l.).

Location

Die Kulisse steht! Die Garage hat sich in die Quarantänestation der 'USS Rambaldi' verwandelt. Soeben habe ich der Kulisse noch den letzten Schliff verpaßt und komme auf Lars zu, der mit der Kamera am Eingang der Garage steht. Er hat soeben den legendären Satz gesagt: "Also ich find's mauschelig!"

Mauschelig!

Ich kann fast nicht mehr glauben, daß wir sämtliche Gangszenen in diesen 15qm gedreht haben. Aber es ist so! Man muß nur ein bißchen mit Licht und Perspektive tricksen.

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Make-Up und Proben

Jetzt machten wir ein kurzes Briefing, gingen die Rollen nochmal durch und dann ging es ab in die Maske. Hier schminkt Britta gerade Timo Krüger 'auf müde'.

Make-up

Nach dem Make-Up fingen wir an zu drehen. Unten seht ihr letzte Textproben ("Giger?") und das erste Zurechtfinden im Set. Dann kam auch schon die erste Szene.

Quarantänestation, ja?

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Geschnittene Szenen
 

Im Drehbuch standen eigentlich zwei Gähner vom 'Doktor'. Der erste war noch vor der Übergabe des Computer-Ausdrucks. Timo Krüger spielte den ersten jedoch so langsam, daß wir ihn am Schneidetisch rausnahmen. Den zweiten, während der Captain den Ausdruck liest, ließen wir drin. Hier ist der rausgefallene Gähner. Er unterscheidet sich dadurch von dem anderen, daß Timo hier noch den Ausdruck in der Hand hat.

*Gähn*

Die folgenden Bilder haben es ebenfalls nicht in den fertigen Film geschafft. Wir filmten ein Take komplett aus der Froschperspektive. Da die Schauspieler in dieser Szene den Gang entlanggehen, mußten wir die Kamera mobil machen, also legte ich mich auf ein Skatebord (nochmals Danke, Thilo!) und ließ mich vor ihnen her ziehen. Die Aufnahme war jedoch im Endeffekt zu wackelig und unpräzise. Außerdem stolperten die beiden ständig über meine Beine.

"Kann sie das?"

Diese folgende Aufnahme entstand am Ende der Szene. Sie hätte es beinahe in den Film geschafft, denn sie war wirklich cool, der Text saß und sie war sogar schön ruhig. Timo jedoch schaut am Ende, kurz bevor er sich den Mundschutz überzieht, direkt in die Kamera. Genau diesen Moment sehen wir hier.

Bitte Lächeln!

Damit sind wir schon am Ende des ersten Drehtages angelangt. Ich habe absichtlich ein paar weniger Bilder genommen, damit für den interessanten Teil, den nun folgenden Zweiten Drehtag, mehr Platz bleibt!

17. August 1999 - ZWEITER DREHTAG -

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Der Operationsraum

Die Gangszenen lagen hinter uns. Heute stand der Operationstisch der Quarantänestation auf dem Plan. Dazu gehörten Schläuche an der Decke, ein anderer Eingang am Gangende und ein kleiner Instrumententisch am Kopfende des OP-Tisches. Außerdem sollte der Raum nicht mehr so breit sein, wie der Gang zuvor.

Arbeit am Instrumententisch

Darüber hinaus machte der andersartige Raum ein neues Lichtdesign erforderlich. Dafür klebten wir eine Leiste an die Decke, an der wir drei Spots befestigten. Einer war auf das Kopfende des Tisches gerichtet und die anderen beiden beleuchteten den Patienten. Durch das Hervorheben des Tisches sollte der Rest des Raumes in eine geheimnisvolle Dunkelheit gehüllt sein. Das hat recht gut geklappt. Das wird insbesondere in der Sequenz mit der 'subjektiven Kamera' deutlich, wenn sich das Bild voll und ganz auf den daliegenden Patienten konzentriert. Auf dem unteren Bild sind auch sehr gut die beiden Spots an der Decke erkennbar, die später den Doktor und den Captain leicht angeschrägt erleuchteten.

work in progress

Nach dem Make-Up, heute mußte auch Torsten noch geschminkt werden, begaben wir uns an unser Set. Es hatte zwischendurch geregnet, deshalb stehen auf dem Bild unten die Fahrräder in der "Quarantänestation". Vor der Garage gehe ich gerade die heutigen Szenen mit Timo Krüger und Torsten durch. Hier blicken wir auf den Platz am Set, an dem meistens Kamera, Team und Equipment stand. Den Bereich ca. 2m vor dem Garagentor konnten wir nämlich nicht zuhängen. Also haben wir einfach oft aus der Richtung des Garagentors gefilmt. Wenn wir das Set von der anderen Seite brauchten, dann bauten wir es einfach um.

Briefing

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Requisisten

Hier nun ein etwas skurilles Bild aus der Produktion. Hier sehen wir alle Möglichen Gegenstände, Requisiten und Werkzeuge, die wir während des zweiten Drehtages gebraucht haben. Vorn im Bild der Computer-Ausdruck, darüber unsere Spritzensammlung, der Schlauch für den faschen Tropf, den Kaffeebecher des Captains(noch vom Vortag), eine Laubsäge und diverse Plastikflaschen, in die wir später noch merkwürdige, farbige Flüssigkeiten füllen würden. Und natürlich die Pistole für die schon fast legendäre Post-Credit-Sequence.

All good things...

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Der Patient

In der ersten Szene des Drehtages betreten der Captain und der Doktor den Operationssaal. Das ganze war sehr aufwendig, da wir den Saal als geschlossene Einheit zeigen wollten. Also alle vier Wände. Wie schon erwähnt, hatten wir nur drei. Daher entschlossen wir uns, die Szene einmal in Kopfrichtung des Patienten und einmal in Fußrichtung des Patienten zu filmen, auch wenn das filmisch sehr dilettantisch war, da es einen Achssprung bedeutete. Am Set dachten wir, wir hätten genug Material, um das zu kaschieren. Leider fiel uns erst am Schneidetisch auf, daß wir hier mit Zitronen gehandelt hatten. Hier unten erkläre ich gerade Sascha, Timo (nicht auf dem Bild) und Torsten, wie ich mir die Reaktionen der Crew auf den Patienten vorstelle. Ich bin gerade dabei, das Hemd genau auszurichten, damit wir später keine Anschlußfehler haben, wenn der 'fake body' ins Spiel kommt. Im Hintergrund kann man erkennen, daß dies das Take ist, in dem wir die beiden Crewmitglieder durch den Eingang in den OP hineinkommen sehen.

Wie soll das Hemd liegen?

Auf dem Bild unten sehen wir Lars, mit einer Kamera auf dem Arm. Er hat gerade die 'Subjektive' des Doktors gedreht und erklärt Sascha und Timo die Bildaufteilung der nächsten Szene. Wir hätten gerne viel mehr Nahaufnahmen in dieser Szene gehabt. Leider hatten wir einen strengen zeitlichen Rahmen, da Sascha ab Elf Uhr abends nicht mehr zur Verfügung stand. Das Set ist nun einmal um 180° Grad gedreht worden, der Patient schaut nun in Richtung Kamera und der Durchgang ist zu.

Sag's ihnen ins Gesicht, Lars!

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Erster Blut-'Shot'

Wie schon erwähnt, konnte Sascha nur bis Elf, halb Zwölf drehen. Deshalb mußten wir seine 'face splat'-Szene vorziehen, ohne daß er etwas von dem falschen Körper gesehen hätte. Unten sehen wir ihn zurückweichen, als Lars ihm mit einer Spritze und einem Blech eine volle Ladung Kunstblut ins Gesicht spritzte. Wir drehten diese Szene nur ein Mal und der Schuß saß! Auf unserer Startseite seht ihr das Bild, das kurz nach der Aufnahme entstand. Sascha spielt sehr authentisch und Lars brauchte nur einen Schuß, im Gegensatz zum etwa sechs Stunden späteren Schuß auf Timos Gesicht. Den mußten wir nämlich dreimal drehen.

Arghh!

Jetzt kam die Szene, in der der Patient erwachte. Hier mußte Sascha nun mittendrin nach Hause, da er am nächsten Morgen früh aufstehen mußte. Den Großteil bereits dieser Szene drehten wir also schon ohne ihn. Wir nahmen einfach ein Stand-In (entweder Timo Krüger oder ich) und zeigten dieses nur bis zum Bauch. Hier erkläre ich Timo und Torsten gerade die Stand-In Idee und kläre die Positionen bzw. Blickrichtungen der einzelnen Darsteller. Wenn Timo im Bild war, war ich das 'Augendouble' von Sascha, damit Torsten einen Orientierungspunkt hatte.

Stand-In

Die Großaufnahmen von Sascha hatten wir einfach innerhalb der letzten halben Stunde auf einmal gedreht. Am Schneidetisch klappte das so gut, daß wir heute nicht mal die genaue Stelle benennen könnten ab der Sascha nicht mehr am Set war. Hier macht Timo gerade einen Scherz über Torstens Bart, während die beiden die Szene probten in der sich das 'Alien' erstmalig bemerkbar macht. Sie endet damit, daß Torsten in die vermeintlichen Augen des Captains (hier: die Kamera) blickt.

"Dein Bart ist naß!"

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Vorbereitung des 'fake body'

Jetzt war es Zeit für den 'fake body'. Wichtig war, daß sich zwischen diesen Einstellungen die Kameraposition nicht veränderte, damit wir später genau den gleichen Ausschnitt im Bild haben, wie in der Einstellung mit dem echten Körper. Tatsächlich gelang es uns, die Illusion bis zum Aufbrechen des Körpers aufrecht zu erhalten. Hier seht ihr, wie schwierig es für Torsten schon war unter den Tisch zu kommen. Er hat letztenendes OHNE PAUSE etwa fünf Stunden unter diesem Tisch verbracht. In einer nicht sehr bequemen halb liegenden, halb sitzenden Position.

"Hatte ich das nicht erwähnt? Äh, tja..."

Oben seht ihr, daß der 'fake body' mit Klebeband am Tisch befestigt war. Das war seine einzige Befestigung. Wir hatten uns eigentlich etwas richtig Raffiniertes einfallen lassen. Die Konstruktion erwies sich jedoch als zu starr. Der 'fake body' bewegte sich nicht natürlich. Also sollten ein Streifen Klebeband und der Jeans-Gürtel ausreichen. Hier unten hat Torsten das T-Shirt schon an. Der Effekt wirkt schon.

Fast echt...

Es dauerte eine gute Stunde bis wir Torsten unter den Tisch gebracht hatten und die Kleidung so gerichtet war, daß sie zur Einstellung vorher passte.

Dressing table

Nach dem letzten Richten der Kleidung drehten wir den ersten Versuch des Aliens durch die Bauchdecke zu stoßen. Das Dehnen der Bauchdecke war recht einfach. Lars saß unter dem Tisch und drückte mit der Faust gegen die Latexhautschicht. Torsten stöhnte vor Schmerz und hielt den 'fake body' unten.

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Vorbereitung des 'chest burst'

Danach folgte bereits die Vorbereitung des Finales. Hier unten schneidet Lars gerade Torsten die Bauchdecke auf. Ein schöner ordentlicher Kreis. Aus dieser Perspektive sah es so richtig echt aus, besonders, wenn Torsten die Arme bewegt hat.

Aufschneider

Hier die Seitenperspektive während der Vorbereitung des Blutes und der Puppe. Hier versenkt Torsten in einer Drehpause die 'bluna'-Flasche gerade halb in seinem Bauch. Kommt leider nicht sooo überzeugend rüber. Im rechten vorderen Bildteil seht ihr einen der Gelatine-Teller. Er sollte uns später als Fleisch-Ersatz unter der Latexhaut dienen.

Sind wir nicht alle ein bißchen...

Jetzt klebten wir die Tüte mit den falschen Innereien und dem Kasper mit der Öffnung nach oben in das Loch im 'fake body'. Von oben füllten wir die Gelatine ein, dann schnitt Lars von unten die Tüte auf und faßte in die Puppe hinein. Das dauerte erstmal wieder rund zwanzig Minuten. Dann kam noch eine ordentliche Portion Kunstblut oben drauf und fertig war der Bauchinnenraum.

Ein Löffel für Lars, ein Löffel für Timo...

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Unterm Tisch

Hier unten haben wir eines der faszinierendsten Fotos. Man kann erkennen, wie Torsten unter dem Tisch sitzt, während der 'fake body' darauf liegt. Torsten saß auf einer Mineralwasserkiste (sehr unbequem). Zu seinen Füßen stand ein Monitor, auf dem Lars bei der Schlußszene sehen konnte, was Torsten tat bzw. was die Puppe, also er selbst tat. Der Monitor ist abgeklebt, damit er nicht voller Blut spritzt. Auf dem Tisch steht eine Flasche Kunstblut. Dies war unser 'echtes' Kunstblut. Wir hatten eine Flasche gestrecktes Blut zum Spritzen und eine ungestreckte Flasche zum 'Nachbehandeln'. Das gestreckte Blut taugte nur zum Spritzen, wenn es ein paar Sekunden auf der Haut lag, sah man, daß es zu dünn war. Also behandelten wir mit ungestreckten hinterher nochmal nach. Lars steht hinter dem Tisch und begutachtet ein letztes Mal die Bauchwunde, bevor er unter dem Tisch die Puppe führen wird.

Behind the scenes

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Der 'chest burst'

Jetzt ist alles gesagt. Alle Geheimnisse gelüftet. Lars und ich saßen nun unter dem Tisch und jagten einen guten Liter Kunstblut durch zwei Schläuche in den falschen Körper hinein. Gleichzeitig ließ Lars die Kasperpuppe aus dem Bauch schnellen, sich vergnügt im Kreise drehen und dann leblos zur Seite fallen (letzteres schnitten wir weg). Danach waren wir ziemlich euphorisch, denn unser 'Baby' hatte funktioniert!

Nachbereitung

Ich ging nochmal über alle Stellen, an denen Blut auf den Körper getropft war, mit ungestreckten Blut rüber und legte ein paar blutige Stückchen Latex-Haut auf die Kleidung. Dann konnte es weitergehen. Der 'Giger-Gag', unsere Schlußpointe, war dann die letzte Szene. Jetzt versuchte Lars noch in drei vergeblichen Takes, Timos Gesicht mit der Blutspritze zu treffen. Wir nahmen den besten Take und hatten dann endlich Drehschluß!

"Okay, wer von euch hat Giger gefeuert?"

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Die 'post credit sequence'

Ein ordentliches Team wäre jedoch keines, wenn es nicht auch nach Drehschluß noch die Lust zu einem kleinen Späßchen verspüren würde. Wir hatten eh vorgehabt ein paar Varianten zu drehen, daher ließen wir ganz spontan Torsten und Timo noch die bereits erwähnte Post-Credit-Sequenz spielen.

Da hast du's zurück!

Danach sind wir sprichwörtlich erstmal ein bißchen ausgerastet. Es war knapp sieben Uhr morgens, wir waren seit über zwanzig Stunden auf den Beinen und hatten seit dem Frühstück nichts gegessen. Das folgende Bild lasse ich mal kommentarlos so stehen.

No Comment!

Hier rufe ich den Appell zum Drehschluß in die Kamera! Lars behauptet bis heute was anderes...

"It is done!"

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Postkartenmotiv

Und für alle, die es nochmal sehen wollen, oder zum runterladen, oder, oder, oder...
Hier nochmal das Portrait-Foto unserer beiden blutigsten Hauptdarsteller.

Portrait

"Holiday Greetings from LV-426!"

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