Das Drehtagebuch

Sonntag, den 9. März 2003

Nach dem Frühstück klärt das Team kurz und knapp, dass es den Teufel tun wird, aufgrund der nächtlichen Vorhersage jetzt einfach aufzugeben. Das Wetter spricht zumindest gegen 14 Uhr für unseren Optimismus. Während draußen die Sonne scheint, werden Ideen von abenteuerlichen Konstruktionen durchgespielt. Auf einem hohen Holzgestell sollen Planen über das Set gespannt werden, um einen möglichst großen Bereich trocken halten zu können. Nach kurzem Überlegen, Kopfschütteln von allen Beteiligten. Es ist zwar technisch machbar aber letztlich unpraktikabel. Gegen Abend hat es noch immer nicht geregnet. Also wird auf jeden Fall alles für den Dreh vorbereitet.

Es bleibt trocken!

Das Glück ist auf der Seite der Tapferen. In der ganzen Nacht fällt nicht ein Tropfen Regen! So entstehen am Sonntag so komplizierte Einstellungen, wie der Sturz des Protagonisten, sowie viele der Laufszenen. Einige dieser aufwändigen Einstellungen fallen später leider am Schneidetisch der Schere zum Opfer. So auch die legendäre...

...Heckenszene (DELETED SCENE!)

Beim Storyboarden im Dezember hatte Torsten in seiner Vorab-Version bereits eine tolle Idee gehabt. Der Sturz des Protagonisten sollte ursprünglich vor einer Hecke geschehen. Während dieser rücklings vor dem Angreifer zurückweicht, sollte er dabei den Blick auf eine in der Hecke versteckte Tüte freigeben. Auch im fertigen Storyboard von Lars funktionierte die Szene ganz fantastisch.

Leider musste am Set dann festgestellt werden, dass die Tiefenschärfe der Canon XL-1s - die verwendete Kamera - für das geplante Spiel nicht ausreicht. Am Schneidetisch dann funktionierte die gesamte Sequenz nicht, da man die Tüten hier schon sah, statt erst am Ende des Filmes. Das hätte die mühsam aufgebaute visuelle Dramaturgie versaut. So flogen hier mehrere Einstellungen ersatzlos raus.

Kein Nachdreh...

Bei Drehschluß am Montagmorgen ist man müde, aber sehr zufrieden. Es werden zwar wieder einige Einstellungen mit in die nächste Nacht genommen, aber dafür ist man zuversichtlich, dass das Material toll aussieht. Der Montag wird zeigen, ob man einen Nachdrehtag ranhängen muss. Die Filmemacher wollen diesen natürlich vermeiden.